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«Ewige Wiederkehr des Religiösen in der Musik»

II. Religionsforum der Fachschaft Religion, Aargau

Um das Thema «Religion und Musik» zu entdecken, kamen am 16. Januar 2019 etwa 85 Kantonsschüler und -schülerinnen aus dem ganzen Aargau an der Kantonsschule Wettingen zusammen. Der Schulanlass begann mit einem kurzen Orgelkonzert in der Klosterkirche Wettingen, was für viele Schüler und Schülerinnen ungewohnt war, zumal sowohl Kirchenmusik als auch Pink Floyd erklang, gespielt von Stefan Müller (kswe). Martin Pirktl (kswe) gelang es, in seinen einführenden Worten den Schülern und Schülerinnen einen Zugang zu den vorgetragenen Musikstücken zu verschaffen, wie z.B. zu Johann Sebastian Bachs Kantate «Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ».

Im Himmel werde gewiss Hip-Hop, Heavy Metal oder Popmusik gespielt und gesungen, war die Meinung mancher Schüler und Schülerinnen. Diesen Musikstilen waren die meisten zugetan. Dr. Jörg Scheller (zhdk) definierte Religion in seinem Eingangsreferat mit dem Titel «Die ewige Wiederkehr des Religiösen in Heavy Metal und Hip-Hop» als organisierten Versuch, der «Gleichgültigkeit der Welt» (Leszek Kolakowski) einen Sinn entgegenzusetzen. Er zeigte auf, wie beispielsweise Heavy Metal-Musiker von Anfang an religiöse Symbole trugen, religiöse Themen aufgriffen und sich nicht scheuten, die Offenbarung des Johannes als Herrschaftskritik miteinzubeziehen.

In den Workshops beschäftigten sich die Teilnehmenden zum einen mit religiösen Motiven in verschiedenen Songs. Zum Beispiel zeigte Dr. Caspar Battegay (fhnw) auf, dass Psalm 137 («An den Wassern zu Babel sassen wir und weinten, wenn wir an Zion gedachten») einer der meist vertonten Texte der Bibel ist, bekannt geworden durch das Lied «By the Rivers of Babylon» von Boney M.

Zum andern reflektierten die Beteiligten gemeinsam, welche Bedeutung Musik für Juden, Christen, Muslime oder Pueblo-Indianer hat. Es stellten sich Fragen wie: Inwiefern geht vom Singen heiliger Texte eine besondere Kraft aus? Inwiefern kann beim Singen von Gebeten Gott erfahren werden? Weshalb wird zur Ehre Gottes Musik gemacht, wie bei J. S. Bach? Wie kann der Mensch Instrument sein, auf dem «das Universum die Harmonien der Sphären» spielt?

Die Workshop-Besuchenden diskutierten nicht nur, sondern hörten auch Musik, sangen und tanzten. Zum Beispiel liess Haris Mehmed (dialogue en route) Koranrezitationen erklingen, der Benediktinerpater Benedikt Locher (Kloster Engelberg) übte mit den Schülern und Schülerinnen gregorianische Gesänge ein, und Dominique Starck (nksa) studierte mit der Gruppe einen Tanz ein nach der Weise der Pueblo-Indianer.

Anlässlich des II. Religionsforums der Fachschaft Religion des Aargaus wurde den Schülern und Schülerinnen deutlich, dass Gläubige verschiedener Religionen versuchen, durch Musik dem Himmel nahe zu kommen, und dass Musiker aus unterschiedlichsten Genres mit dem Aufgreifen von religiösen Themen möglicherweise unbewusst ein ähnliches Ziel verfolgen.

Christine Stuber

Download Flyer (PDF, 530 KB)



II. Religionsforum der Fachschaft Religion, Aargau (Foto Martin Rizek)
II. Religionsforum der Fachschaft Religion, Aargau (Foto Martin Rizek)
II. Religionsforum der Fachschaft Religion, Aargau (Foto Martin Rizek)
II. Religionsforum der Fachschaft Religion, Aargau (Foto Martin Rizek)
II. Religionsforum der Fachschaft Religion, Aargau (Foto Martin Rizek)
II. Religionsforum der Fachschaft Religion, Aargau (Foto Benjamin Ruch)
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Aufgeschaltet am 22. Januar 2019
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Screenshot Videoclip «House’llelujah» von Stromae
Bild: Screenshot Videoclip «House’llelujah» von Stromae.