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Religionsforum der Kantonsschulen: Dialog zwischen Judentum, Christentum und Islam

Zum vierten Mal führten die Beauftragten der Aargauer Landeskirchen für kirchliche Arbeit an den Kantonsschulen im Aargau am 12. Januar 2022 ein kantonales Religionsforum durch, an dem alle Maturandinnen und Maturanden des Ergänzungsfachs Religionslehre und einige Schülerinnen und Schüler des Freifachs Religion teilnahmen. Thema war der im Lehrplan verankerte interreligiöse Dialog.

Je zwei junge Gäste aus dem Judentum, dem Christentum und dem Islam beantworteten in drei Workshops Schülerfragen, die alltagsbezogen und auch persönlich waren.

Shirtai Holtz, bekannt aus der SRF-Sendung «WG der Religionen», und Tamar Krieger, beide Kantonsschullehrer, stellten zu Beginn kurz ihre jüdische Familienbiografie vor. Interessant für die Schülerinnen und Schüler waren zum Beispiel die koscheren Essensvorschriften und die Sabbatregeln. Fast unvorstellbar war es für sie, an einem Sabbat einen ganzen Tag lang auf das Handy zu verzichten, wie es strenggläubige Juden tun.

Wie es denn mit der Zukunft der jüdischen Gemeinden aussehe, fragte eine Schülerin. Diese würden wegen der streng orthodoxen und äusserlich gut erkennbaren Juden, ihren Werten und der grossen Kinderzahl überleben, meinte Shirtai Holtz. Weder er noch Tamar Krieger gehören dieser Richtung des Judentums an.

Deutlich wurde im Gespräch mit Abduselam Halilovic, einem muslimischen Seelsorger, und Frau Zeinab Ahmadi, vom Haus der Religionen in Bern, ebenfalls bekannt aus der Sendung «WG der Religionen», dass der Islam in der Schweiz keine lange Tradition aufweist und seine Stellung noch finden muss. Beide gaben ihrer Hoffnung Ausdruck, dass in Zukunft kompetente muslimische Stimmen in den Medien erklingen und wohlwollende Berichte über den Islam erscheinen werden.

Der reformierte Pfarrer Raffael Sommerhalder, ein ehemaliger Schüler der Kantonsschule Wettingen, und der katholische Priester Martin Föhn, die sich beide schon früh zur Theologie berufen wussten, erwähnten mit ihrer religiösen Familiengeschichte auch die Hauptlehren des Christentums und die wichtigsten christlichen Konfessionen. So lagen Themen wie Gebet, Wiederverheiratung nach Ehescheidung und Freikirchen auf dem Tisch, die eine wertvolle Grundlage für den Dialog mit den Schülerinnen und Schülern bildeten. Die beiden Theologen gaben im Gespräch einen guten Einblick in ihre verschiedenen christlichen Glaubenswelten.

Die Workshops und das anschliessende Plenum trugen dazu bei, dass die Schülerinnen und Schüler eindrücklich erlebten, «einen wissenschaftlich fundierten und respektvollen Dialog zu kontroversen religiösen Themen zu führen», wie es der Lehrplan der Kantonsschule Wettingen vorgibt.

Christine Stuber



Religionsforum der Kantonsschulen: Dialog zwischen Judentum, Christentum und Islam (Foto: Peter Lötscher)
Religionsforum der Kantonsschulen: Dialog zwischen Judentum, Christentum und Islam (Foto: Peter Lötscher)
Religionsforum der Kantonsschulen: Dialog zwischen Judentum, Christentum und Islam (Foto: Peter Lötscher)
Religionsforum der Kantonsschulen: Dialog zwischen Judentum, Christentum und Islam (Foto: Peter Lötscher)
Religionsforum der Kantonsschulen: Dialog zwischen Judentum, Christentum und Islam (Foto: Martin Zürcher)
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Aufgeschaltet am 27. Januar 2022
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Religionsforum der Kantonsschulen: Dialog zwischen Judentum, Christentum und Islam (Foto: Martin Zürcher)
Fotos: Peter Lötscher und Martin Zürcher